Neujahrsgruß des Landrates
Sehr geehrte Einwohnerinnen und Einwohner,
liebe Leserinnen und Leser,
ich wünsche Ihnen alles Gute und Gesundheit für das neue Jahr und ein glückliches Händchen bei allem, was Sie sich für 2025 vornehmen! Ich hoffe, Sie haben entspannte Festtage im Kreise Ihrer Familie und Freunde verbracht und konnten etwas Kraft tanken nach einem sicher ereignisreichen Jahr, in dem sich viele von Ihnen wieder in und für unseren Landkreis engagiert haben. Ich bin allen Menschen dankbar, die mit ihrer Arbeit oder ihrem Ehrenamt dazu beitragen, dass unsere Region so ein lebens- und liebenswertes Zuhause ist.
Auch für uns in der Landkreisverwaltung war das Jahr 2024 geprägt von Herausforderungen, aber auch zahlreichen positiven Ereignissen. So konnten wir für Bauvorhaben in unseren Schulen und Straßen Fördermittel in Millionenhöhe einwerben. Erst vor wenigen Tagen haben wir den Spatenstich für die neue Grundschule Ilfeld gefeiert. Für rund 6,5 Millionen Euro bauen wir auf dem Gelände des Klosterguts ein modernes Schulgebäude – mit der Kita, die die Gemeinde hier errichtet, wird ein neues Zentrum im Ortskern entstehen und das denkmalgeschützte Ensemble wiederbeleben. Das Land Thüringen fördert den Modellbau, der aus einem Architekturwettbewerb hervorgegangen ist, mit 4,5 Millionen Euro. In den kommenden Wochen werden wir zudem die Sanierung der Grundschule Sollstedt abschließen. Die Baumaßnahme wurde umfangreicher als zunächst geplant, insbesondere aufgrund des schlechten Gebäudezustandes und den hohen Anforderungen des Denkmalschutzes. Es ist uns jedoch gelungen, vom Land zusätzliche Nachförderung über eine Million Euro zu erhalten, damit kommt nun etwa die Hälfte der Gesamtinvestition von mehr als 9 Millionen Euro aus Fördermitteln.
Auch bei unseren Sportstätten konnten wir große Investitionen realisieren: Die Sporthalle des Berufsschulzentrums Nordhausen haben wir für rund 3,1 Millionen Euro umfassend saniert. In der Löwentor-Turnhalle in Bleicherode konnten wir das Dach und die Verglasung sanieren. Nach weiteren Notreparaturen ist die Halle wieder für den Schul- und Vereinssport nutzbar und wir hoffen auf weitere Fördermittel für die erforderliche Innensanierung. Über die Klimaschutzförderung haben wir in der Wiedigsburghalle eine energieeffiziente LED-Beleuchtung eingebaut.
Passend zum Jubiläum „500 Jahre Gymnasium in Nordhausen“ haben wir im Sommer das Richtfest der neuen Turnhalle vom Humboldt-Gymnasium mit einem großen Schulfest gefeiert. In diesem Jahr wird die Sporthalle mit den neuen Außensportanlagen für rund 5,7 Millionen Euro fertiggestellt und wir werden nun endlich auch den Bau der neuen Mensa für beide Schulteile beginnen. Am Ende werden wir an diesem Schulstandort insgesamt rund 25 Millionen Euro investiert haben.
Auch im Bereich der Digitalisierung unserer Schulen haben wir wichtige Fortschritte erreicht - in Summe konnten wir hier rund 5,5 Millionen Euro investieren. Seit 2020 flossen allein rund 3,5 Millionen Euro aus dem Digitalpakt in unsere Schulen – in die IT-Infrastruktur, interaktive Tafeln und Anzeigebildschirme. Im Herbst konnten wir außerdem den Ausbau der Barrierefreiheit in unserer Kreismusikschule auf den Weg bringen, ein Aufzug wird zukünftig bis zur Cyriaci-Kapelle führen.
Nicht nur in unseren Schulen konnten wir die Sportanlagen deutlich aufwerten. Für rund 14,6 Millionen Euro bauen wir derzeit den Albert-Kuntz-Sportpark Nordhausen aus, davon kommen rund 7,75 Millionen Euro aus Fördertöpfen von Bund und Land. Im vergangenen Jahr konnten wir das Sozialgebäude umfassend sanieren, in diesem Jahr werden wir die Haupttribüne mit 1.150 Sitzplätzen, Umkleiden, Sanitäranlagen und weiteren Funktionsräumen, den Geschäftsstellen von Wacker und dem Kreissportbund sowie einem großen Veranstaltungsraum fertigstellen. Außerdem erneuern wir dank weiterer Mittel aus der Sportstättenförderung den Kunstrasenplatz und das Hauptspielfeld im AKS.
Unsere großen Straßenbauvorhaben waren im vergangenen Jahr der Bau neuer Rad- und Gehwege zwischen Buchholz und Herrmannsacker sowie Wollersleben und Nohra, bis zum Freibad Hünstein. In diesem Abschnitt konnten wir zeitgleich die Kreisstraße sanieren. Für diese Maßnahmen mit einer Gesamtinvestition von rund 1,9 Millionen Euro erhielten wir eine hohe Förderung aus dem Radwege-Sonderprogramm „Stadt und Land“.
Auf dieses Programm hatten wir auch für den geplanten Neubau von Radwegen zwischen Himmelgarten und Leimbach, Sundhausen und Uthleben sowie Werna und Sülzhayn gehofft. Aber bislang haben wir leider keine Förderzusage erhalten, wohl auch aufgrund der fehlenden Haushaltsbeschlüsse auf Bundes- und Landesebene. Grünes Licht hat der Fördermittelgeber bis jetzt nur für die Sanierung der Kreisstraße zwischen Kehmstedt und Bleicherode-Ost gegeben, die Planungen dafür laufen bereits.
Für eine ungeplante Baustelle sorgte der große Erdfall auf der Kreisstraße zwischen Buchholz und Steigerthal, der sich in den vergangenen Monaten weiter vergrößert hat. Da der Untergrund nach der erfolgten Bodenuntersuchung nicht ausreichend tragfähig ist, soll nun möglichst eine Umfahrung südlich der Kreisstraße eingerichtet werden.
Neben den schon beschriebenen Baumaßnahmen werden wir weitere große Investitionsvorhaben in 2025 beginnen, fortführen oder beenden. So werden wir im Herbst beispielsweise den von Bund und Land geförderten Breitbandausbau mit einem Gesamtvolumen von mehr als 22 Millionen Euro abschließen und in Rothesütte wird das Harzer Hexenreich eröffnen. Inzwischen steht hier der 70 Meter hohe Aussichtsturm, der größte Hexenbesen der Welt. Der Innenausbau läuft, ebenso die Arbeiten an der neuen Zufahrt zum Gelände. Mit diesem Projekt bereichern wir die touristische Infrastruktur im Thüringer Harz und stärken die Regionalentwicklung. Das Harzer Hexenreich ist eines von mehreren Vorhaben, das wir gemeinsam mit unserer kreiseigenen Service Gesellschaft umsetzen. Ein weiteres ist der Neubau der Regionalleitstelle Nordthüringen: Für mehr als 16 Millionen Euro werden wir eine Leitstelle auf modernstem technischem Standard errichten. Das Land hat dafür eine Förderung von bis zu 8 Millionen Euro in Aussicht gestellt und wir wollen in diesem Jahr mit dem Bau beginnen. Unsere Feuerwehren konnten wir über die letzten Jahre hinweg bereits dank hoher Förderungen für die Aufgaben im überörtlichen Brand- und Katastrophenschutz mit neuen Fahrzeugen und Technik ausstatten – zuletzt haben wir in der Feuerwehr Windehausen, kurz vor Weihnachten, ein Tragkraftspritzenfahrzeug für rund 250.000 Euro in Dienst gestellt.
All diese Investitionen können wir durch die konstruktive Zusammenarbeit mit unserem Kreistag angehen. Auch den Prozess der Haushaltskonsolidierung haben wir so gemeinsam abgeschlossen. Seit 2013 hatte das Land uns mit insgesamt 81,6 Millionen Euro Bedarfszuweisung unterstützt. So konnten wir unsere alten Soll-Fehl-Beträge von 21,5 Millionen Euro schrittweise abbauen und außerdem wichtige Investitionen realisieren. Ab diesem Jahr muss der Landkreis seinen Haushalt allein über die regulären Zuweisungen des Landes und die Kreis- und Schulumlage ausgleichen. Damit werden nun Fördermittel noch wichtiger als in den Vorjahren, denn ohne zusätzliche Finanzmittel wird es uns nicht gelingen, unseren Investitionsstau weiter abzubauen. Deshalb hoffe ich, dass sich nach der vorgezogenen Bundestagswahl am 23. Februar zügig eine neue Regierung bildet. Denn die Bundespolitik wirkt sich in vielerlei Hinsicht bis auf die kommunale Ebene aus – nicht zuletzt bei Förderprogrammen. Daher kann ich Sie nur dazu aufrufen, Ihr Wahlrecht zu nutzen und ein Zeichen für eine starke Demokratie zu setzen.
Zu den vielen Veranstaltungen, auf die ich mich in 2025 freue, gehört gleich am Jahresanfang das Kugelstoß-Indoor am 25. Januar in unserer Wiedigsburghalle, bei dem Olympia-Siegerin Yemisi Ogunleye ihren Vorjahressieg wiederholen will. Dazu lade ich Sie herzlich ein! Tickets gibt es schon jetzt im Vorverkauf!
Mit den besten Wünschen für das Jahr 2025
Ihr Matthias Jendricke
Landrat des Landkreises Nordhausen