Kurs zur Nachbarschaftshilfe startet in VHS
Am 19. November startet in der Kreisvolkshochschule ein neuer Pflegekurs im Rahmen des Thüringer Nachbarschaftshilfegesetzes. Los geht es um 16 Uhr im Lehrkabinett der Morgenröte. Der kostenfreie Kurs mit fünf Terminen findet in Kooperation der Kreisvolkshochschule mit dem Landratsamt Nordhausen und der AOK PLUS als ermächtigte Krankenkasse für alle Pflege und Krankenkassen Deutschlands statt und will soziales Engagement in der Nachbarschaftshilfe fördern, Pflege und Betreuung erleichtern und pflegebedingte Belastungen bei Betroffenen mindern. „Aktuell sind wir der einzige Anbieter solcher Kurse in Nordthüringen“, sagt Mario Hoch-Arbeiter, Direktor der VHS. Auch kurzfristig ist die Teilnahme noch möglich, alle Infos zum Kurs und zur Anmeldung unter https://www.vhs-nordhausen.de.
Die Nachbarschaftshilfe ist eine Form der Unterstützung, die von freiwilligen Helfern in der Nachbarschaft geleistet wird. Diese ehrenamtlichen Helfer bieten ihre Hilfe in Form von alltäglichen Arbeiten an, um älteren oder pflegebedürftigen Menschen Unterstützung bei einem selbstbestimmten Leben in den eigenen vier Wänden zu geben. Die Nachbarschaftshilfe umfasst dabei ein breites Spektrum an Tätigkeiten, wie zum Beispiel Hilfe bei Einkäufen, im Haushalt oder auch bei Arztbesuchen. Dabei geht es in erster Linie darum, eine Entlastung für pflegebedürftige Menschen und ihre Angehörigen zu schaffen. Die Nachbarschaftshilfe ist somit ein wichtiger Baustein in der ambulanten Pflege und kann dazu beitragen, dass ältere und pflegebedürftige Menschen länger in ihrer vertrauten Umgebung bleiben können. „Neben diesem VHS-Kurs betreiben wir seit langem unseren Pflegestützpunkt und seit 2021 auch das Projekt AGATHE - Älter werden in der Gemeinschaft, um in der Fläche Beratungs-, Informations- und Weitervermittlungsangebote für Senioren zu schaffen“, so Stefan Nüßle, 1. Beigeordneter des Landkreises Nordhausen. „Wir wollen mit all diesen Angeboten den Verbleib in der häuslichen Umgebung unterstützen.“ Ein weiterer Baustein ist nun der Pflegekurs in der VHS. „Das Nachbarschaftshilfegesetz verfolgt einen ganz niedrigschwelligen Ansatz und legt den Fokus auf die Nachbarschaft, man will gewachsene Strukturen unterstützen“, so Susanna Riemann-Störr, Leiterin des Pflegestützpunkts im Landratsamt und Teil des Dozententeams des VHS-Kurses. Dabei gehe es zum Beispiel um Hilfestellungen im Alltag, Unterstützung beim Aufstehen und Spazieren, aber auch Informationen zu gesetzlichen Rahmenbedingungen. „Die Kursteilnehmer erhalten von uns Hinweise dazu, welche Förderanträge gestellt werden können und welche weiteren Unterstützungsangebote es noch gibt.“ Wer den Kurs absolviert hat, kann eine Aufwandsentschädigung für seine ehrenamtliche Hilfe erhalten - finanziert aus dem Entlastungsbetrag, den es ab Pflegegrad 1 gibt. Als Richtwert gilt 10 Euro pro Stunde, die die Pflegekasse des Pflegebedürftigen erstattet. Das nachbarschaftliche Angebot muss vorab über die Pflegekasse des Helfenden registriert werden.