Kugelstoßerin Sara Gambetta im Farbrausch
Auf Kommando fliegt weißes und rotes Pulver durch die Luft. Im Sekundentakt drückt Christoph Keil auf den Auslöser. Der Nordhäuser Fotograf hat sein Motiv mit dem Sucher anvisiert. Vor ihm steht Sara Gambetta. Die Kugelstoßerin des SV Halle ist zu Gast in Nordhausen. Im Jugendclubhaus entstehen an jenem Tag einzigartige Fotos. Die 29-Jährige wird das Plakat für das Nordhäuser Kugelstoß-Indoor am 28. Januar zieren.
Als die Anfrage für das kreative Fotoshooting mit Holi Pulver kam, zögerte Sara Gambetta keine Sekunde. Für Anfang November wurde ein Termin vereinbart – und die deutsche Meisterin im Kugelstoßen kam. Ausgestattet mit einer großen Lichtanlage vom Theater erwies sich das Jugendclubhaus mit dem großen Saal und der Bühne als perfekter Ort zum Shooten. Weil das Theater derzeit generalsaniert wird, ist das Jugendclubhaus ein Ausweichquartier. „Ein großer Dank an Theatermitarbeiter Martin Wiegner und sein Team, die uns bei der Beleuchtung professionell unterstützt haben. Ebenso an Christoph Rode vom Jugendclubhaus, der uns den Saal für das Shooting zur Verfügung stellte“, sagte Christoph Keil, auf dessen Idee das Shooting zurückging.
Der national bekannte preisgekrönten Fotograf lichtete Sara Gambetta anfänglich noch ohne das bunte Farbpulver ab. Erst ganz locker posierend im Stehen, dann aus der Bewegung heraus mit der Kugel in der Hand. Nach einigen Einstellungen waren diese Bilder schnell im Kasten. Nun kam die erste Farbe ins Spiel – oder besser gesagt Mehl. Aufgeteilt wurde es auf zwei Kehrbleche. Zwei Helfer, positioniert in der linken und rechten Ecke der Bühne, sollten auf Kommando des Fotografen das weiße Pulver über die Schulter von Sara Gambetta werfen. Nicht einmal, nicht zweimal – gleich mehrfach flog das Mehl von den Schippen durch die Luft, um den richtigen Moment einzufangen. Bis Christoph Keil zufrieden nickte, und sich die völlig eingestaubte Sara Gambetta das weiße Pulver nur noch von sich schüttelte.
Um den Farbeffekt zu erhöhen, kam nun die Farbe Rot ins Spiel. Und wieder dirigierte Christoph Keil die Helfer wie den sportlichen Gast für den perfekten Schuss. Fotografiert wurden aus wechselnden Positionen. Mal bewegte sich der Fotograf, mal Sara Gambetta, die anfangs wieder locker aus dem Stand, nachfolgend aus der Stoßbewegung und abschließend energisch jubelnd die Farb-Ladungen äußerlich gelassen über sich ergehen ließ. Nach etwas mehr als einer Stunde endete der Farbrausch – für Sportlerin wie Fotograf.
„Ich bin sehr zufrieden, wie wir das Shooting so professionell umsetzen konnten. Mein Dank geht an das zehnköpfige Team, die hinter der Kamera mitgeholfen haben. Sara hat das toll gemacht. Diese Shootingidee hatte ich schon länger im Kopf und das war die perfekte Möglichkeit, diese in der Größe umzusetzen. Es ist eine Vielzahl ganz einzigartiger Momentaufnahmen im bunten Nebelregen entstanden. So haben wir Kugelstoßen noch nicht gesehen. Das Konzept ist mit voller Zufriedenheit aufgegangen“, sagte Christoph Keil sichtlich erleichtert.
Auf der Bühne war Sara Gambetta von reichlich weißem und rotem Farbpulver eingehüllt. Für sie war dieser Fototermin eine neue wie schöne Erfahrung. „Das Shooting war schon ziemlich lustig und ich werde es nicht so schnell vergessen. Meine Schuhe sind immer noch rosa und ein bisschen rot. Alles andere ist glücklicherweise überall rausgegangen. Aber es war eine wunderbare Erfahrung und schön zu sehen, wie es bei den Profis aussieht, wenn sie mit einfachen Hausmitteln für coole Effekte sorgen“, sagte die EM-Fünfte. Nun ist sie schon mächtig gespannt, wie die Fotos aussehen. Erstmals präsentiert werden die Aufnahmen am 28. November bei der Pressekonferenz, wo sie neben dem Leitenden Bundestrainer Wurf/Stoß Sven Lang auf dem Podium sitzen wird.