Großbrand in Bleicherode

In Bleicherode ist am gestrigen Sonntagabend, kurz nach 19 Uhr, ein Großbrand im Unternehmen Panem Backstube ausgebrochen, aus bislang ungeklärter Ursache. Es gab keine Verletzten, alle Mitarbeiter konnten rechtzeitig das Gebäude verlassen. Heute informierte der Bürgermeister von Bleicherode Frank Rostek gemeinsam mit der Einsatzleitung, dem Kreisbrandinspektor, der Landespolizeiinspektion Nordhausen und der Unternehmensleitung von Panem bei einer Pressekonferenz über die aktuelle Situation. Alle lobten die sehr gute Zusammenarbeit der ehren- und hauptamtlichen Einsatzkräfte aller Einheiten vor Ort. Bis heute Mittag waren mehr als 230 Einsatzkräfte von mehreren Feuerwehren aus dem Landkreis Nordhausen und Nachbarkreisen, des Sanitäts- und Betreuungszugs, des Kriseninterventionsteams, des THW und von der Polizei beteiligt, mit rund 60 Einsatzfahrzeugen.

Als um 19.17 Uhr die Brandmeldeanlage Alarm schlug, waren 59 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der Großbäckerei. Niemand wurde verletzt, weder in der Belegschaft noch bei den Einsatzkräften. Durch die starke Rauchentwicklung wurden die Anwohner in der Region Bleicherode und im angrenzenden Eichsfeld gebeten, Fenster und Türen geschlossen zu halten - eine weitergehende akute Gefahr bestand jedoch nicht für die Einwohner. Der Bahnverkehr musste wegen der Löschmaßnahmen auf der Kassler Strecke vorübergehend eingestellt werden, läuft aber seit den frühen Morgenstunden wieder.

Die Kameradinnen und Kameraderie der beteiligten Wehren brachten das Feuer gegen 1:30 Uhr nachts unter Kontrolle. Die Löschwasserversorgung wurde über Hydranten und die  Löschwasserzisterne des Unternehmens sowie zusätzlich aus den Flüssen Bode und Wipper abgesichert, unterstützt auch durch einen benachbarten Bleicheröder Landwirtschaftsbetrieb. Die Löscharbeiten dauerten am Montag weiter an, da vereinzelte Glutnester aufgrund der eingestürzten Decke schwierig zu erreichen sind. Vom Großbrand betroffen ist die Produktionshalle im Werk 1 von Panem, das Feuer hat sich jedoch durch nicht auf das angrenzende neugebaute Werk 2, die Kühlhalle, das Lager und die Silos ausgebreitet. Inwieweit das Gebäude beispielsweise statisch geschädigt wurde, wird in den nächsten Tagen untersucht. Allerdings ist dies erst möglich, wenn das Feuer komplett gelöscht ist. Dann erst wird auch die LPI Nordhausen die Ermittlungen zur Brandursache im inneren Bereich der Großbäckerei aufnehmen können. Noch ist keine genaue Zuordnung der Brandquelle möglich. Die Geschäftsführung bezifferte den Schaden schätzungsweise auf einen zweistelligen Millionenbereich. Ziel ist es, die rund 400 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu halten, die Produktion in Werk 2 wenn möglich zeitnah wieder aufzunehmen und die Großbäckerei, die u.a. Supermärkte beliefert, am Standort Bleicherode wieder aufzubauen.  

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