Fachkräfte für innovatives Unternehmen gewinnen
Wie lassen sich Fachkräfte für die Region Nordhausen gewinnen? Darüber haben sich jetzt die Geschäftsführung vom Unternehmen Maximator Hydrogen mit Vertretern von Stadt und Landkreis sowie der Hochschule Nordhausen ausgetauscht. „Wir wollen junge Menschen für den Standort Nordhausen begeistern und Maximator Hydrogen ist durch das innovative Aufgabenfeld prädestiniert dafür, junge Leute nicht nur für ein Studium an unserer Hochschule zu motivieren, sondern auch für einen Job in unserer Region“, betonte Landrat Matthias Jendricke beim Besuch des neuen Firmengeländes in Nordhausen. Jendricke sprach sich für eine enge Vernetzung zu ortsansässigen Firmen bereits während des Studiums aus, möglich auch im Modell eines dualen Studiums. Dem schloss sich Prof. Dr.-Ing. Viktor Wesselak, Vizepräsident für Forschung und Entwicklung von der hiesigen Hochschule, an: „Wir arbeiten aktuell konzeptionell im Aufbau eines dualen Studiums - für Unternehmen hier vor Ort. Dabei wird der Vorlesungsinhalt verkürzt, um den Einsatz im Unternehmen zu ermöglichen, wo dann vorrangig der praktische Part des Studiums abgedeckt wird“, so Prof. Viktor Wesselak. Gerade im Fachbereich Ingenieurwissenschaften werde die Kapazität an Studienplätzen nicht ausgeschöpft, gerade Studiengänge wie Regenerative Energietechnik und Maschinenbau sind interessant für Maximator Hydrogen. „Im Bachelor-Studiengang Maschinenbau studieren besonders viele „Landkreiskinder“ - die jungen Menschen bleiben also hier und studieren im Gegensatz zu früher häufiger wohnortnah“, berichtete Prof. Wesselak, dies sei auch eine große Chance für hiesige Unternehmen, Studierende als künftige Fachkräfte zu binden.
Alexandra Rieger, die einst selbst als Studentin nach Nordhausen kam, bereits während des Studiums in der Stadtverwaltung arbeitete und inzwischen Bürgermeisterin im Nordhäuser Rathaus ist, sprach sich für eine enge Verzahnung von Hochschule und Wirtschaft aus. „Nordhausen soll nicht nur ein „Durchlaufposten“ für Studierende werden, sondern Lebensmittelpunkt“, sagte Alexandra Rieger. Dafür sei es wichtig, dass die Studierenden auch über die Hochschule hinaus hier „ankommen“. Deshalb biete die Stadt allen Erstsemestern an, kostenfrei Mitglied in einem Sportverein zu werden. „Wir wissen, dass das ein guter Weg ist, sich in der Region einzuleben und Kontakte zu knüpfen“, so Rieger.
Der Geschäftsführer von Maximator Hydrogen, Mathias Kurras, sah einen weiteren vielversprechenden Ansatz darin, bereits den Kontakt zu Schülerinnen und Schüler zu suchen, um sie für ein Maschinenbaustudium zu begeistern. „Wir können unsere Kontakte in die Industrie einbringen und wollen dazu beitragen, dass im Norden Thüringens ein Leuchtturm um unsere Wasserstoffaktivitäten entsteht“, so Mathias Kurras. Sein Unternehmen biete inzwischen selbst Vorlesungen an der Hochschule Nordhausen an und beschäftigt bereits vier duale Studierende, die noch in Eisenach studieren. „Gern wollen wir die Kooperation mit der Hochschule Nordhausen suchen“, so Kurras.
Maximator Hydrogen hat sich erst im Januar als eigenständige GmbH des Schwesterunternehmens Maximator gegründet, im vergangenen Jahr wurden die neue Produktionshalle in Betrieb genommen, Ende des Jahres wird das benachbarte Bürogebäude fertig. Die Nordhäuser Firma hat sich bereits international als führender Anbieter und Entwickler von Kernkomponenten für Wasserstofftechnologien etabliert. Wichtig sind dafür hochspezialisierte Mitarbeiter am Hauptsitz in Nordhausen, schließlich hält das Unternehmen rund 700 Patenten im Wasserstoffbereich. Inzwischen hat Hydrogen schon rund 160 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und will weiter wachsen. Um dafür die Fachkräfte zu gewinnen, wollen das Unternehmen, Stadt und Landkreis Nordhausen sowie die Hochschule weiter regelmäßig im Austausch bleiben.