Nordhausen – woran erinnern?

Am Samstag, den 26. April 2025, laden die Stiftung Ettersberg gemeinsam mit dem Thüringer Landesbeauftragte zur Aufarbeitung der SED-Diktatur und der Stadt Nordhausen in die Stadtbibliothek "Rudolf Hagelstange" ein, um über die jüngere Vergangenheit und die Zukunft der Stadt zu sprechen. Nordhausen spiegelt die Brüche der deutschen Geschichte. Bis 1803 war Nordhausen freie Reichsstadt. Mit der Eingliederung in das Königreich Preußen verlor sie an politischer Bedeutung. Durch die Nähe zum Konzentrationslager Mittelbau-Dora ist die Stadt untrennbar mit den Verbrechen des Nationalsozialismus verbunden. Die Luftangriffe vom 3. und 4. April 1945 zerstörten weite Teile Nordhausens und forderten zahlreiche zivile Opfer, darunter auch KZ-Häftlinge, Zwangsarbeitende und Flüchtlinge. Nach dem Krieg wurde Nordhausen umfassend um- und neu aufgebaut. Die historisch gewachsenen Strukturen verschwanden und eine sozialistische Stadt entstand.

Die von tiefgreifenden Veränderungen geprägte Vergangenheit Nordhausens ist bis heute herausfordernd für die Erinnerungskultur der Stadt. Wie kann die Erinnerung an die Verbrechen des Nationalsozialismus in ein demokratisches Geschichtsbewusstsein eingebunden werden? Wie mit den unterschiedlichen Erfahrungen der Menschen während der DDR-Zeit umgehen? Kann der gesellschaftliche Aufbruch von 1989 heute noch Vorbild für politisches, soziales und kulturelles Engagement in der Stadt sein? Die Tagung geht der vielschichtigen Vergangenheit Nordhausens nach und diskutiert, ob und wie historische Brüche auch als Chance für eine positive Zukunft genutzt werden können?

Um Anmeldung per E-Mail bis zum 11. April an die Stiftung Ettersberg (mohnhaupt@stiftung-ettersberg.de) wird gebeten.

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